Tödliches Schweigen: Erzählung

In Böhms Erzählung verschanzt sich eine Gemeinde hinter einem vagen „Vergib uns alles“ und weicht damit einer konkreten Auseinandersetzung mit Schuld aus. Doch genau diese unbestimmte Haltung nimmt einem im Krieg schuldig Gewordenen die Möglichkeit, seine Verfehlungen auszusprechen und echte Vergebung zu erfahren.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der junge, einfühlsame Pfarrer Klingberger, der die Botschaft des Evangeliums vor allem in der gelebten Nächstenliebe sieht. Doch kann seine Überzeugung dem Gefallenen tatsächlich eine neue Perspektive schenken? Die Erzählung greift die Herausforderungen auf, mit denen Kirche und Gemeinde in einer Welt voller Schuld und Verdrängung konfrontiert sind – und stellt dem Leser dabei einige unbequeme, aber essenzielle Fragen.

War das nicht ein Motorengeräusch? Der Besucher bemerkte, wie die Frau plötzlich zu zittern begann. Hastig lief sie zum Fenster, doch als sie sich umsah, atmete sie erleichtert auf. Dennoch blieb ihre innere Unruhe spürbar – als würde die Vergangenheit im nächsten Moment an ihre Tür klopfen.

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